Geboren in Gijón, Wahlheimat Malaga. Montse San Francisco fühlt sich sehr andalusisch und "sehr an Marbella und sein Golftal gebunden". Die Direktorin von Ladies in Golf verrät in diesem Interview, wie sie auf die Idee kam, dieses Magazin zu schaffen, das in den vier Jahren seines Bestehens bei Liebhabern des Golfsports unglaublich erfolgreich gewesen ist.
Woher kommt Ihre Leidenschaft für den Golfsport?
Golf ist ein Sport, der mich schon immer interessiert hat, aber ich habe erst mit dreißig angefangen. Es war der Direktor meiner Firma, ein Golffanatiker, der mir eines Tages eine Tasche voller Golfschläger brachte und zu mir sagte: "Du musst anfangen". Wir sprachen mit dem Leiter des La Valmuza-Kurses in Salamanca, wo ich damals wohnte, und daraufhin begann ich dort mit dem Unterricht. Als ich dann das Bedürfnis nach einem Tapetenwechsel bekam, wurde ich auf die Costa del Golf aufmerksam. Damals beschloss ich, dass ich an einem Ort leben wollte, an dem ich mein neues Hobby mehr genießen konnte. Abgesehen davon hatte ich mich bereits in Andalusien verliebt, als ich im vierten Jahr meines Studiums ein Praktikum bei Antena3 TV Sevilla absolvierte. Also nahm ich eine Stelle als Kommunikationsdirektorin bei Incosol an, packte meine Sachen ins Auto und zog her, um in der besten Gegend der Welt Golf zu spielen.
Quelle: Instagram Montse San Francisco
Wie lange sind Sie schon Direktorin von Ladies in Golf?
Die Idee kam mir im August 2018 in den Sinn. Es war Samstag und während wir frühstückten, las ich Elle oder Telva, und mein Mann las eine Golfzeitschrift. Plötzlich sah er mich an und fragte mich, warum ich als Golferin nicht diese Zeitschriften lese. Ich sagte ihm, dass ich sie für sehr technisch halte, mit vielen Informationen über die Plätze und Interviews mit sehr wichtigen Akteuren, aber sehr distanziert. Dann fragte er mich, warum ich als Journalistin und Redakteurin einer Zeitschrift nicht mein eigenes Magazin schreibe. Das war der Beginn meines Traums. Im Dezember, nach einer Präsentationsparty in Los Naranjos de Marbella, verteilte ich meine erste Ausgabe auf den Golfplätzen der Gegend. Ich war sehr besorgt, weil ich dachte, dass es niemand annehmen würde, aber zu meiner großen Überraschung war die Akzeptanz von Anfang an unglaublich groß. Ich schätze, der Erfolg kommt daher, dass es sich nicht nur um Golf dreht, sondern mehr auf den Lebensstil ausgerichtet ist. Das gab mir die Kraft, weiter für einen Traum zu kämpfen, für den Frauengolfsport, für die Golfplätze und für die Profis, um ihnen Sichtbarkeit zu verschaffen und ihre Arbeit zu unterstützen. Mittlerweile ist Ladies in Golf ein nationales Medium, denn es erreicht die besten Golfplätze in ganz Spanien und wurde zum Solheim Cup 2023 Proud Supporter ernannt.
Wie sieht es aktuell im Frauengolfsport aus?
Ich denke, es ist eine großartige Zeit, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Ich würde es begrüßen, wenn sich in Spanien mehr Frauen zusammenschließen würden. Hier sehen wir viele Frauen, ich habe ausgerechnet, dass mehr als eine Million die Plätze in der Gegend durchlaufen, eine nicht unbedeutende Zahl, aber die meisten von ihnen sind Ausländerinnen. Es gibt viele Mythen, mit denen wir in Spanien aufräumen müssen, z. B. dass es sehr teuer ist oder dass man viel Zeit braucht. Wenn Sie nachrechnen, brauchen Sie für ein Mittagessen mit Freunden genauso viel Zeit wie für eine Runde Golf, und Sie geben sogar noch mehr aus. Was die Profis betrifft, so glaube ich, dass wir gerade in einer Zeit des Aufbruchs leben und wenn eine von ihnen an die Spitze käme, würde uns das sehr helfen, weil die allgemeinen Medien ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken würden.
Quelle: Instagram Montse San Francisco
Welche Entwicklung haben Sie in den letzten Jahren beobachtet?
In diesen vier Jahren hat es eine sehr schnelle Entwicklung gegeben. Ich denke, dass es sehr hilfreich ist, wenn Frauen wie Marta Figueras Dotti oder Alexandra Armas an der Spitze stehen. Sie haben die LET wiederbelebt, sie mit Turnieren gefüllt und es geschafft, in dieser Saison vier davon nach Spanien zu bringen. Das ist großartig - und der Solheim Cup wird die Krönung sein!
Glauben Sie, dass das Interesse am Frauengolf weltweit wächst? Und in Spanien?
Generell besteht ein großes Interesse an allen Frauensportarten und der Golfsport hat noch einen langen Weg vor sich. Ich denke, wenn die Unternehmen das Potenzial des Frauengolfs verstehen, der wesentlich kostengünstiger ist als der Männergolf, und die Möglichkeiten in dieser Nische erkennen, wird viel Geld fließen - und mit dem Geld kommen die Medien. Ich bin der Meinung, dass auch die Institutionen der Costa del Sol, Andalusiens und die Stadtverwaltungen eine lobenswerte Arbeit leisten.
Was halten Sie davon, dass die Costa del Sol offizieller Austragungsort der Solheim-Spiele 2023 sein wird?
Als ich mit der Zeitschrift anfing, hörte ich Gerüchte über den Solheim Cup. Einige Leute haben mir sogar unterstellt, dass ich davon wusste, weil ich damals die Zeitschrift herausgegeben habe. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. 2019 bin ich nach Gleneagles gereist, um zu erleben, wie ein Solheim Cup aussieht. Ich glaube, in der Costa del Sol ist man sich noch nicht bewusst, was das bedeuten wird. Es wird die Türen zu einigen sehr wichtigen touristischen Märkten wie den USA öffnen, wo es 70 Millionen Spieler gibt. Ebenso wie der asiatische Markt. Ich denke, es wird ein Davor und ein Danach geben, so wie es auch beim Ryder-Turnier der Fall sein wird. Endlich wird die Welt erfahren, dass es in Spanien ein kleines Florida gibt, das nicht nur 70 spektakuläre Golfplätze mit einem unvergleichlichen Service bietet, sondern auch ein Aprés-Golf wie sonst nirgendwo, denn hier gibt es Kultur, Gastronomie und sehr nette Leute.
Welches sind Ihre Lieblingsgolfplätze in der Costa del Sol?
Alle. Jeder hat seinen eigenen Charme. Ich liebe die Finca Cortesin beispielsweise, weil es kein vergleichbares Resort gibt. Die Hacienda La Alcaidesa ist ebenfalls ein atemberaubendes Resort, mit einer unvergleichlichen Aussicht vom Platz aus. Auch die Plätze in meiner Gegend, im Valle del Golf, finde ich großartig: Los Naranjos, Las Brisas und Aloha. Genauso wie El Paraíso, einer der ersten Plätze, die ich gespielt habe, und Río Real. Los Lagos ist ein weiterer großartiger Platz, auf dem ich meine beste Karte gespielt habe. Und El Parador ist ein wahres Naturspektakel, mit seinem rauen Sand.
