Die Provinz Málaga war Schauplatz verschiedener Romane im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Costa del Sol ist außerdem die Wiege großer Namen der spanischen Literatur und ihre Landschaft, Bräuche und Bewohner haben es geschafft, viele ausländische Schriftsteller zu begeistern, die sich wie wahre Adoptivkinder unserer Region gefühlt haben.
Stierkampfromane und Bandoleros
Die Stierkampftradition Andalusiens und die Geschichten der Bandoleros in der Serranía de Ronda waren zwei der Lieben der ausländischen Literaten.
Im ersten Fall ist die Figur Ernest Hemigway hervorzuheben. Die Vorliebe des nordamerikanischen Romanciers für die Stiere und seine Begeisterung für den Stierkämpfer Cayetano Ordóñez aus Málaga haben ihn mehrmals nach Ronda geführt. Dieser Torero ist es, der ihn dazu inspiriert hat, "Tod am Nachmittag", seinen ersten Stierkampfroman, zu schreiben.
Die Abenteuer der Bandoleros, jener Straßenräuber, die sich in den andalusischen Bergen versteckten, weckten bald die Neugier der ausländischen Schriftsteller. Namen wie “El Tempranillo”, berühmter Bandolero aus der Serranía de Ronda, waren Hauptfiguren in den Geschichten von Romanciers aus der ganzen Welt. Daher kommt es, dass die Bewegung von ausländischen Schriftstellern, die nach Ronda kamen, um über sie zu schreiben, als "romantische Reisende" bezeichnet wird.
Die berühmte Novelle "Carmen" von Merimée ist das deutlichste Beispiel für diese Leidenschaft für die Geschichten der Bandoleros. Dieses Werk bildete außerdem die Grundlage für Georges Bizets berühmte Oper. Merimée war einer jener “romantischen Reisenden”, die sich in unser Land verliebten und zwischen 1830 und 1864 sieben Reisen durch Spanien unternahm.
Weitere von den Bräuchen und vom Charakter der Bewohner Málagas angezogenen Schriftsteller sind der Historiker Ian Gibson, der heute im Stadtteil La Malagueta (Málaga) wohnt, und Gerald Brenan, ein britischer Autor, der mehrere Reiseberichte über unser Land geschrieben hat. Brenan starb in Alhaurín el Grande, und in diesem Dorf kann man das Haus, in dem er einen Teil seines Lebens verbracht hat, besichtigen.
Außer den Reiseberichten hat Brenan "El laberinto español”.(deutsche Ausgabe: "Die Geschichte Spaniens") geschrieben, ein Werk, das von der berühmten Szene aus dem spanischen Bürgerkrieg “La Desbandá” inspiriert wurde, die er in Málaga erlebt hatte. Seine Ehefrau Gamel Woolsey ist Autorin der Memoiren “Málaga en llamas” über den spanischen Bürgerkrieg.
Von María Zambrano bis Blas Infante
Die Philosophin und Essayistin María Zambrano ist eine der Berühmtheiten, die an oberster Stelle der Auflistung von Schriftstellern aus Málaga steht. In Vélez-Málaga geboren, wurde sie mit dem Prinz-von-Asturien-Preis und dem Literaturpreis Miguel de Cervantes ausgezeichnet. Sie ist eine der großen Denkerinnen dieses Landes und sie war eng mit Ortega y Gasset und mit Schriftstellern der Generation von 1927, wie Luis Cernuda oder MIguel Hernández befreundet. Der Bahnhof von Málaga ist nach ihr benannt.
Blas Infante, als “Vater der andalusischen Heimat” bekannt, wurde in Casares geboren. Neben seinem großen politischen Engagement - er wird als Begründer des "Andalusismus" betrachtet - schrieb er verschiedene literarische Werke. 1918 war er Vorsitzender der Regionalistischen Versammlung der Andalusischen Provinzen in Ronda, aus der die unterschiedlichen Symbole Andalusiens hervorgingen: die Flagge, das Wappen, die Hymne (von ihm selbst geschrieben) und die Devise "Andalucía, por sí, para España y la Humanidad" (Andalusien für sich selbst, für Spanien und für die Menschheit).
Weitere berühmte Schriftsteller aus Málaga sind der Dichter Vicente Espinel und Francisco Giner de los Ríos, der als wichtigster Inspirator der Generación von 1898 gilt. Eine besondere Kuriosität stellt der Fall von Santa Teresa de Jesús dar, der mystischen Schriftstellerin, deren Reliquienhand im Kloster Convento de la Merced in Ronda aufbewahrt wird, obwohl sie nie in der Gegend gelebt hat.
