Die Semana Santa von Málaga ist nicht nur eine religiöse Festlichkeit. Es ist eine Tradition mit einer fünf Jahrhunderte alten Geschichte, eine unvergleichliche Kulturäußerung und ein Erlebnis, das die Kunst, die Empfindung und die Andacht verbindet. Sie aus der ersten Reihe zu erleben, ist gleichbedeutend mit der Annäherung an einen unverfälschten Ausdruck der Folklore von Malaga und ein einmaliges Erlebnis auszukosten.
Die Prozessionsbahre, tonnenweise Kunst
Sechs Tage lang gehen mehr als vierzig Verbände und Bruderschaften auf die Straßen der Hauptstadt der Costa del Sol und ahmen mit ihren Prozessionen das Leiden Christi nach. Ab dem Palmsonntag bis zum Sonntag der Auferstehung ziehen die verehrten Heiligenbilder durch die Straßen auf großen Bahren mit einem Gewicht bis fünf Tonnen. Eine Last, die Männer und Frauen auf ihren Schultern lediglich mit Zuhilfenahme ihrer Begeisterung tragen. Es sieht tatsächlich so aus, als ob die Heiligenbilder lebendig sind und über der Menschenmenge gehen würden. Nach dem Durchgang der Tragbilder, begleitet von stattlichen Gefolgen, folgen die Szenen die Hingabe des Volkes, während die Stadt zum Klang der Saetas (religiöse Lieder bei den Prozessionen), der Hörner und der Trommeln vibriert.
Wußtest Du, daß der berühmte Schauspieler Hollywoods Antonio Banderas gebürtig und vom Herzen aus Malaga ist und daß er an jedem Palmsonntag an der Prozession mit der Virgen de Lágrimas y Favores teilnimmt?
Zwischen formal und volkstümlich
Damit Du keine Prozession verpaßt, gibt es die Möglichkeit, Dir eine Lücke am offiziellen Verlauf zu verschaffen. Auf dieser Strecke, die sich zwischen der Alameda Principal, Calle Larios und Calle Granada befindet, ziehen auf eine abgestimmt Weise alle Bruderschaften vorüber, die ihr kostbares Kulturerbe vorführen.
Wenn Du Dich jedoch von der Ergriffenheit anstecken lassen willst, kannst Du den Ausgang und die Rückkehr der Prozessionsbahren in ihren Brüderschaftsheimen beiwohnen oder im Volksmilieu untertauchen, die sich um die Tribuna de los Pobres (Tribüne der Armen) bildet, also Steinstufen auf denen sich die Menschen setzen, um die Heiligenbilder zu betrachten. An dieser Einmündung der calle Carretería und des Pasillo de Santa Isabel werden alljährlich unvergeßliche Augenblicke erlebt.
Einmalige Augenblicke großer Schonheit
Die Prozession des Cautivo (Gefangener) oder vom desembarco de los legionarios (Landung der Legionäre), die den Cristo de Mena bewachen sind zwei der wichtigen Veranstaltungen der Passion in Malaga. Diese fromme Aktivität hinterläßt jedoch andere Bilder für die Erinnerung, wie die Begnadigung eines Gefangenen seitens Jesús el Rico oder die Prozession der Virgen de la Esperanza mit einem Aroma nach Rosmarin.
Zwischen der Fröhlichkeit, die die Cofradía de los Gitanos (Brüderschaft der Zigeuner) begleitet und die Strenge der Prozession vom Orden de Servitas zeigt die Karwoche unzählige Aspekte. Kundgebungen, die den Traditionswert, das künstlerische Erbe der Bruderschaften offenbaren und das Fühlen einer Stadt, die vom 9. bis zum 16. April wieder das Szenario einer riesigen Veranstaltung im Freien sein wird.
Vom Religiösen zum Irdischen
Sei es zu zweit, mit der Familie oder mit Freunden, das Erlebnis der Semana Santa de Malaga bedeutet auch die Freizeitmöglichkeiten zu nutzen, die von der Hauptstadt der Costa del Sol angeboten werden. Ziehe durch die Route der Prozessionen mit einem kostenlosen Führer, plane Deine eigen Route und kombiniere Deine Anwesenheit in den Prozessionen mit Einlagen für die Entspannung und die Erholung.
In Kneipen, Weinstuben und Restaurantes des historischen Stadtkerns kannst Du einige tapas (Häppchen) und ein Gläschen kosten, bevor Du Deinen Rundgang in Malaga der Brüderschaften wieder aufnehmen kannst. Und wer weiß: vielleicht hält der Körper die ganze Nacht aus und frühstückst zum Schluß Schokolade mit Churros (fritiertes Gebäck), um dem Tag den richtigen Abschluß zu geben.