Im Jahr 2010 wurde der Flamenco von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt, sodass man nicht mehr sagen kann, dass es nur ein Erbe des Südens ist. Es ist jedoch wahr, dass es in Andalusien und insbesondere an der Costa del Sol unzählige Ecken gibt, um ihn zu erleben: Bars, Flamencolokale und -clubs, Festivals, Schulen und Museen.
Der Flamenco ist außerdem eine Ausprägung des Charakters und der Lebensart der Bewohner Málagas. Der Flamenco ist Licht, ist Leidenschaft, ist das Vergnügen zu teilen und mit Freude zu leben. An der Costa del Sol lebt man im Freien, auf den Terrassen der Bars, auf den Promenaden und in den Parks sowie in ihren eindrucksvollen Landschaften.
Flamenco aus Málaga
Der Fandango, eine sehr bekannte Spielart des Flamencos, hat in Málaga die Verdiales als Vorform. Es handelt sich um eine Gesangs- und Tanzvorführung von Fandangos, die von einer sog. “panda de verdiales” aufgeführt werden, einem Ensemble aus Tänzerinnen (“bailaoras”), Sängern (“cantaores”) und Musikern (“tocaores”). Zu den Instrumenten, die gespielt werden, gehören die Geige, die Gitarre, die Schellentrommel, die Zimbeln ("platillos") und die Kastagnetten ("palillos"). Das Ensemble wird außerdem stets von einem Fahnenträger, dem sog. "abanderao" begleitet, der eine Fahne schwenkt und "zum Tanzen bringt".
Eine weitere Flamencoausprägung malagenischen Ursprungs neben den Verdiales ist der Jabegote. Es handelt sich dabei um einen Fischergesang, der im Gebiet der Axarquía Tradition ist. In der Stadt Málaga wird dieser Gesang Malagueñas genannt und er wird nicht von Tanz, sondern nur von Gitarre begleitet.
Die wichtigsten Flamenco-Festivals
Viele Städte und Dörfer der Provinz Málaga veranstalten Flamenco-Festivals. Von den bekanntesten sind das Festival Flamenco Torre del Cante (Alhaurín de la Torre), zum Fest von touristischem Interesse in Andalusien erklärt, die Noche Flamenca Villa in Alhaurín el Grande, das Festival de Cante Grande in Ronda oder das Festival Flamenco in Casabermeja hervorzuheben.
Darüber hinaus kann man das ganze Jahr über Flamenco-Shows von internationalen Künstlern besuchen, wie etwa die Gastvorstellung im Oktober von Sara Baras im Teatro Cervantes in Málaga.
Der Flamenco auf der Straße: Bars und Flamencoclubs
Wenn Ihr Besuch an der Costa del Sol nicht mit einem der Flamenco-Festivals zusammenfällt, machen Sie sich keine Sorgen: sowohl in Málaga, als auch in den meisten Dörfern finden Sie Bars und Flamencoclubs, in denen Sie an 365 Tagen im Jahr Flamencogesang und -tanz live erleben können. Künstler wie Lola Flores oder Sidney Poitier haben sich in sie verliebt und große Flamencokünstler wie Camarón de la Isla oder Paco de Lucía sind hier aufgetreten.
Restaurants, in denen man das Abendessen bei einer Live-Flamencovorstellung genießen kann, Flamencolokale, die an die "Zambras” im Sacromonte in Granada erinnern, traditionelle Tapas-Verkostungen… Wenn Sie sich keine Vorstellung entgehen lassen wollen, empfehlen wir Ihnen, sich die App Flamenco Nau herunterzuladen, wo Sie Ihre Eintritte zu den Shows reservieren und auf dem neuesten Stand des Programms sein können.
Flamenco-Schulen
Zusätzlich zu den Fachschulen, wo Gitarre, Gesang und Tanz unterrichtet wird, veranstalten viele Spanischschulen an der Costa del Sol (für ausländische Schüler) Flamenco-Aktivitäten und -Workshops.
Flamenco-Museum
Schließlich ist das Museum für Flamencokunst Peña Juan Breva ein Muss für alle wahren Flamencoliebhaber oder wenn Sie einfach Interesse haben und mehr erfahren möchten. Es werden über 5.000 Stücke ausgestellt, unter denen eine der wichtigsten Plattensammlungen Spaniens mit einigen Exemplaren aus dem 19. Jahrhundert, über zwei Jahrhunderte alte Gitarren, Wiedergabegeräte, Plakate, Manilatücher und Flamencokleider mit Schleppe hervorzuheben sind.
